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GAEB Workshop VOB-gerechtes Ausschreiben mit STLB-Bau, Baudaten elektronisch tauschen

03.12.2009-04.12.2009

Die GAEB-Geschäftsstelle im Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) hatte für den 03. Dezember 2009 zum Workshop „VOB-gerechtes Ausschreiben mit STLB-Bau, Baudaten elektronisch tauschen“ in die Stadthalle Bad Godesberg eingeladen. Dieser Einladung folgten rund 100 freiberufliche Architekten und Ingenieure aus dem Bonner Umkreis, die Leistungsbeschreibungen für Baumaßnahmen des BBR erstellen.

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Herr Alvermann, der seit Anfang des Jahres neuer Leiter der GAEB-Geschäftsstelle ist, als Gastgeber die Anwesenden sehr herzlich und wies auf die Chance für alle Teilnehmer hin, sich hier und heute von ausgewählten Referenten über die Themen informieren zu lassen:

  • Was ist GAEB ?
  • STLB-Bau in der praktischen Anwendung
  • Vergabe und Auftragswesen
  • Kostenberechnung
  • Austausch von Baudaten
  • Warum ist die Mitarbeit im GAEB so wichtig?

Durch die Veranstaltung führte unser allseits geschätzter Leiter der Arbeitsgruppe 2, Herr Prof. Thieme-Hack mit sehr viel Geschick und Charme.

Mit dem ersten Referat stellte Herr Kloer den GAEB vor. Viele verstehen unter GAEB lediglich den GAEB-Datenaustausch. So konnte Herr Kloer auch anhand von imponierenden Zahlen belegen, welche wirtschaftliche Bedeutung der GAEB-Datenaustausch im Laufe der Jahre erlangt hat. Doch der GAEB ist auch der „Gemeinsame Ausschuss Elektronik im Bauwesen“. Hier zeigte der Referent die Organisation des GAEB, die Bedeutung der Geschäftsstelle und die Zusammensetzung der verschiedenen GAEB-Gremien. Die Vielzahl der in den GAEB-Gremien mitwirkenden Experten beeindruckte die Teilnehmer schon sehr.

Mit dem zweiten Thema stellte Herr Riethausen vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW erst kurz sich selbst mit seinen Aufgabenbereichen und dann sehr ausführlich das aktuelle STLB-Bau vor. Schritt für Schritt erläuterte er den Aufbau des STLB-Bau und die verschiedenen Möglichkeiten die diese Software bietet um Leistungstexte zu erstellen.

Ganz besonders ging Herr Riethausen auf die „versteckten“ Funktionen ein und man konnte anhand der Zuschauerreaktionen feststellen, dass viele Dinge noch gar nicht bekannt waren. Das galt dann auch noch einmal als der Referent sehr ausführlich die zahlreichen Nutzungsmöglichkeiten der Favoritenliste im STLB-Bau erklärte. Diese Favoritenliste ermöglicht dem Nutzer einmal gebildete Texte als Ganzes abzuspeichern, um sie zu einem späteren Zeitpunkt als Ganzes wieder aufrufen zu können. Sie kann also vormals gefertigte STLB-Bau-Texte jeder Zeit mit allen Inhalten und Funktionen des STLB-Bau wieder nutzbar machen.

Also nie mehr das berühmte „Mutter-LV“ aus der Schublade? Herr Riethausen erklärte sehr ausführlich warum und wie es heute anders geht. Im letzten Teil seines Vortrages wies der Referent auf den STLB-Bau-Check hin. Er erläuterte die Funktionen und vor allem den Nutzen, den der LV-Ersteller selbst durch den Einsatz von STLB-Bau-Check haben kann.

Viele Fragen aus dem Publikum gab es nach diesem sachlich und fachlich sehr gutem Vortrag, denen sich der Moderator und der Referent souverän stellten.
Mit einer total gelungenen Überleitung vom trockenen STLB-Bau zum leckeren Mittagessen lud der Moderator die Anwesenden ins Kasino zur Mittagspause.

Nach dem üppigen Mittagsmahl füllte sich der Saal sehr schnell wieder und der Moderator kündigte nun ein Thema an, dass dem Vergabereferat des BBR sehr am Herzen liegt: „Qualität der Leistungsverzeichnisse“.
Frau Getz, stellvertretende Referatsleiterin und Juristin des Vergabereferates, betonte in ihren einleitenden Worten die Beutung einer korrekten Einhaltung der vergaberechtlichen Vorschriften und Richtlinien bei der Durchführung von Bauaufgaben des Bundes. Sie erklärte, in welchem Umfang die eingereichten Leistungsverzeichnisse in ihrem Referat geprüft werden und wies darauf hin, dass auch Inhalt und Qualität eines Leistungsverzeichnisses vergaberechtliche Bedeutung haben.

Die häufig wiederkehrenden Fehler bei der Erstellung von Leistungsverzeichnissen kommentierte Herr Anders vom Vergabereferat des BBR. An Hand von drastischen aber realen Beispielen aus der Praxis zeigte er, auf welche Formulierungen in den Leistungstexten ganz verzichtet werden kann und welche Gefahren darin liegen, wenn derartige Formulierungen angewandt werden.

Danach entfachte sich eine angeregte Diskussion in der sich Frau Getz und Herr Anders den Fragen der Workshop-Teilnehmer stellten. Insbesondere wurden die Themen „warum nicht liefern und montieren“, „Produktneutralität wahren“, „Zulagen“ oder auch „Gleichwertigkeit wahren“ diskutiert. Mit dieser Diskussion konnten viele Fragen, die den ein oder anderen Teilnehmern noch nicht ganz klar waren von geschulten Experten fachgerecht geklärt werden.

Den nächsten Referenten kündigte Herr Prof. Thieme-Hack mit einem ganz besonderen Unterton in der Stimme an. Es sei immer wieder ein Erlebnis, betonte er, Herrn Dr. Schiller bei einem Vortrag zu erleben. Er sollte Recht behalten.

Zu dem Thema „Kostenberechnung mit Dynamischen BauDaten – von der Skizze bis zum Nachtrag“ referierte Herr Dr. Schiller (Büro Dr. Schiller & Partner – Dynamische BauDaten – Dresden).

In einer sehr lebhaften Präsentation beschrieb der Referent mit den Produkten seines Hauses den programmgesteuerten Weg von einer einfachen Handskizze über eine automatisierte Mengenermittlung, über die Erstellung von Leistungsbeschreibungen mit STLB-Bau, über eine komplette Kostenkalkulation bis hin zur elektronischen Abrechnung einschließlich Nachtragsverwaltung.

Dieses beeindruckende Produkt mit dem Titel DBD-Kostenkalkül besteht generell aus einer Verknüpfung von BIM/IFC und DBD-Kostenelementen.

Dabei werden bauteilorientiert räumliche Beziehungen mit deren Mengen und Eigenschaften organisiert (BIM) und mit DBD-Kostenelemente bauteilorientiert Kosten über Mengen- und Wertegerüste berechnet. Eine weitere wichtige Basis dieser Software stellt das STLB-Bau verknüpft mit den DBD-Baupreisen dar. Dies beinhaltet Baupreistabellen über Fachinformationen im STLB-Bau durch Vergleich regionaler Baupreise für Bundesländer und Landkreise und Preisanteilen für Löhne, Stoffe, Geräte, Soko sowie Zeitwerte. Mit dem Hinweis auf weitere in Aussicht gestellte Projekte durch sein Büro beendete Dr. Schiller seinen durchaus spannenden und fachlich interessanten Vortrag.

Mitgerissen und ein wenig erschöpft stellte der Moderator fest, dass sich nach diesem „Naturereignis“ jeder erst einmal einen Kaffee verdient habe.

Nach der Kaffeepause ging es gleich weiter mit dem Thema „Austausch von Baudaten“. Hierzu begrüßte der Moderator herzlich Herrn Veenhuis von dem Softwarehaus MWM in Bonn.

Zu Beginn seines Referates zeigte Herr Veenhuis, dass es tatsächlich etwas zu berichten gibt zum Tagesordnungspunkt “Lustiges zum Thema GAEB”. Eine Ausschreibung für ein Richtfest, fachlich vorbildlich mit GAEB ausgeschrieben. Diesmal also kein Mauerwerk und Bodenaushub, sondern Spanferkel und Partybrötchen.
Ernsthaft ging es dann weiter mit dem Problem: Was mache ich, wenn nicht alle Baubeteiligten “GAEB” sprechen? Das Konvertieren von PDF-, Word- und Excel-Dateien wurde in praktischen Beispielen gezeigt.

Ein weiteres Problem seien “defekte” GAEB-Dateien. Mit dem GAEB-Tool MWM-Primo wurde aus einer GAEB-Datei mit Fehlern eine korrekte GAEB-Datei erzeugt.

Herr Veenhuis wies darauf hin, dass sich der Bundesverband Bausoftware (BVBS) zusammen mit dem GAEB intensiv Gedanken um die Qualitätssteigerung im GAEB-Datenaustausch macht. Herr Veenhuis präsentierte einen ersten Schritt zu mehr Qualität den GAEB Xml-Checker. Zum Abschluss wies der Referent darauf hin, dass auf der Internetseite www.gaeb.info eine Anwendung zur Verfügung steht, mit der auf jedem mobilen Endgerät (Handy, Smartphone etc) GAEB-Daten dargestellt werden können. Somit sei das Leistungsverzeichnis auf der Baustelle immer mit dabei, schloss Herr Veenhuis seinen interessanten Beitrag.

Resümierend betonte der Moderator die Bedeutung des GAEB-Datenaustausches, die er inzwischen erlangt hat. Einer Studie zu Folge werden bereits ein zehntel des Bruttoinnlandproduktes der Bundesrepublik über GAEB ausgetauscht.

An der von Herrn Kloer als Überleitung zum letzten Vortrag erläuterten Variante des Datenaustausches durch Verknüpfung der Körperwaage mit dem Hausarzt und diese Informationen verknüpft mit dem Kühlschrank konnte Herr Prof. Thieme-Hack allerdings keinen Gefallen finden. I rgendwo müsse auch im Datenaustausch eine Grenze sein, mahnte er.

Im letzten Referat des Workshops mit der vielverheißenden Überschrift „Vordenker brauchen Nachdenker“ wies Herr Kloer zusammenfassend noch einmal darauf hin, dass über die Grundlagen zu all diesen Themen des Workshops, sei es das STLB-Bau, das STLB-BauZ oder der GAEB-Datenaustausch, in den zahlreichen GAEB-Gremien fleißig nachgedacht worden sei und immer noch werde. All diese Produkte seinen nur so gut wie die Experten in den Gremien. Er lud die Teilnehmer dazu ein über all das Gehörte nachzudenken und sich zu überlegen, in den GAEB-Gremien mitzuwirken. Der Referent nannte einige wichtige Vorteile, die die Mitwirkenden im GAEB durch diese Tätigkeit haben und forderte die Anwesenden auf „Machen auch Sie mit im GAEB!“ Dann können auch Sie sagen:

Diesem Aufruf schloss sich auch Herr Prof. Thieme-Hack an. Er fasste die Themen des Tages noch einmal kurz zusammen, bedankte sich bei den Teilnehmern für ihr konstruktives Mitwirken und bei den Referenten für die abwechslungsreichen und informativen Vorträge mit einem kleinen Geschenk.
Gleiches Geschenk überreichte Herr Alvermann dem Moderator für seine feinsinnige Führung durch diesen Workshop. Er dankte allen Teilnehmern für ihr Kommen. Mit dem Hinweis darauf, dass der GAEB eine ähnliche Veranstaltung im nächsten Frühjahr in Berlin plane, verabschiedete er die Anwesensenden und beendete die Veranstaltung.

Details

Start:
03.12.2009
End:
04.12.2009

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