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10 Jahre STLB-Bau in Berlin

24.10.2006-25.10.2006

Zu diesem Anlass hatte der GAEB am 24. Oktober 2006 seine Mitglieder zu einer Informationsveranstaltung im feierlichen Rahmen nach Berlin eingeladen. Das DIN Deutsches Institut für Normung hatte die Schirmherrschaft für diese Veranstaltung übernommen und seine Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt.

Pünktlich um 11:00 Uhr konnte Herr Dr.-Ing. Peter Kiehl von der Geschäftsleitung des DIN als Gastgeber rund 140 Teilnehmer begrüßen. In seinen Begrüßungsworten unterstrich er die Bedeutung der Partnerschaft zwischen dem Gemeinsamen Ausschuss Elektronik im Bauwesen und dem Deutschen Institut für Normung, die ja nicht erst vor 10 Jahren begonnen hat, sondern nun schon 36 Jahre besteht.

National habe man gemeinsam schon viel erreichen können, nun gehe es daran die Qualität zu steigern und international neue Wege zu gehen.

Der Vorsitzende des Vorstandes des DVA, Herr MD Michael Halstenberg, stellte in seiner Eröffnungsrede die Stellung des GAEB in der öffentlichen Bauverwaltung heraus. Er gab unmissverständlich zu verstehen, dass der GAEB auf all das, was er in den vergangenen fast 40 Jahren geschaffen hat, mehr als nur stolz sein kann. Hier dürfe der GAEB nicht nur mit seiner Sache werben, nein, er solle es sogar, betonte Herr Halstenberg.

Herr Dipl.-Ing. Horst-P. Schettler-Köhler, Geschäftsführer der GAEB-Geschäftsstelle, erläuterte die Organisation des GAEB seit dem Zusammenschluss mit dem DVA. Auch unterstrich er die Rolle der Geschäftsstelle innerhalb des GAEB und erläuterte ihre Aufgaben. Mit ein paar persönlichen Anmerkungen stellte er die Mitwirkenden der Geschäftsführung vor.

Herr Professor Alfred Niesel befasste sich in seinem Vortrag mit der Geschichte des STLB-Bau. In anschaulichen Bildern berichtete er, meist auch aus eigener Erfahrung, von den ersten Schritten auf der Suche nach Standardtexten. Mit einigen lustigen Anekdoten gespickt ließ Prof. Niesel über 30 Jahre GAEB-Geschichte den Zuhörern wieder lebendig werden. „Am Anfang war der Gedanke, Grenzen setzte die Technik, umgesetzt wurde es durch die Menschen im GAEB.“ Mit diesen Worten beendete Herr Prof. Niesel seinen Vortrag über eine „Erfolgsgeschichte mit großer Zukunft“.

Herr Professor Walter Reichel stellte in seinem Vortrag die Bedeutung des STLB-Bau im gesamten Bauprozess heute heraus. Er stellte klar, dass umgängliche Vorbehalte gegenüber dem STLB-Bau in der Praxis nicht haltbar sind und erfahrene Fachleute immerhin 70 bis 80 % der zu beschreibenden Leistungen mit STLB-Bau zusammen stellen können. In seiner Zusammenfassung betonte Prof. Reichel, dass der GAEB auf einem guten Weg ist. Er ist flexibel, er arbeitet zeitnah, er arbeitet erfolgreich und seine Arbeitsergebnisse werden anerkannt.

ModerationReferenten des Vormittags:

Dipl.-Ing. Rüdiger MarquardtDr.-Ing. Peter KiehlDipl.-Ing. Horst P. Schettler-KöhlerMD Michael HalstenbergProf. Alfred NieselProf. Walter Reichel

Nach diesen sehr interessanten und lebendigen Vorträgen wies der Moderator der Veranstaltung, Herr Dipl.-Ing. Rüdiger Marquardt, die Gäste darauf hin, dass in den Vorräumen ein ausgezeichnetes Buffet vorbereitet worden sei. Er lud die Teilnehmer ein, im Rahmen einer Mittagspause dort ihren Hunger und Durst zu stillen. Lange Tafeln mit herrlichen Leckereien in fast jeder Geschmacksrichtung ließen keinen Wunsch mehr offen.

Ebenfalls in den Nebenräumen hatte die Geschäftsstelle des GAEB sich präsentiert um die Fragen der Teilnehmer direkt vor Ort und persönlich beantworten zu können. Viele nahmen diese Gelegenheit wahr, um sich über aktuelle Sachverhalte zu informieren.

Nach der ausgedehnten Mittagspause wurde die Informationsveranstaltung zu 10 Jahre STLB-Bau im großen Veranstaltungsraum des DIN fortgesetzt.

Herr MR Dr. Rüdiger Kratzenberg stellte das Zusammenwirken von STLB-Bau mit der VOB als tragende Säulen des Bauvertrages heraus. Er belegte an praktischen Beispielen die Vorteile bei der Anwendung des STLB-Bau im Hinblick auf die Rechtssicherheit. Durch die enge Anbindung an die VOB und weiterer Rechtsvorschriften kann die Anwendung des STLB-Bau zwar Nachträge und Rechtsstreitigkeiten nicht verhindern, aber doch erheblich reduzieren. Darüber hinaus wies Herr Dr. Kratzenberg kurz auf die wichtigsten Neuerungen der eben erschienenen VOB 2006 hin.

Herr Mark von Wietersheim von der Rechtsabteilung der Deutschen Bahn AG Hannover ging in seinem knappen aber sehr treffenden Vortrag darauf ein, wie wichtig die Bemühungen des GAEB sind, eine gemeinsame Sprache am Bau zu finden. Ursachen für Streitigkeiten – und damit Rechtsstreitigkeiten – entstehen häufig durch Meinungsverschiedenheiten über die vom Auftragnehmer geschuldeten Leistungen. Diese können vermieden werden, wenn von vornherein für beide Seiten die Leistung eindeutig definiert ist und das gemeinsame, gleiche Verständnis vorausgesetzt werden kann. Hier schaffe der GAEB, so Herr von Wietersheim, sehr gute Voraussetzungen.

Über den Einsatz des GAEB-Datenaustausches in der Praxis bei den elektronischen Vergabeverfahren in Bayern berichtete Herr BD Dipl.-Ing. Reinhard Piper von der Obersten Baubehörde Bayern. Hier wird die e-Vergabe bereits seit einigen Jahren erfolgreich angewandt und der Anteil der Online-Angebote hat inzwischen die 15%-Marke überschritten. Möglich sei das nur durch die im GAEB geleistete Arbeit, so Herr Piper, denn erst der einheitliche Standard ermöglicht einen universellen Datenaustausch. Das STLB-Bau unterstützt mit seinen strukturierten Daten und Plausibilitätsprüfungen die Durchgängigkeit der Daten bei den beteiligten Partnern.

Herr Prof. Dr.-Ing. Joaquin Diaz, Vorstandsvorsitzender des BVBS, sprach über die Bedeutung des GAEB aus der Sicht der Bausoftwarehäuser. Er stellte zunächst den BVBS, seine Struktur, seine Aufgaben und seine Initiativen vor. Bei einer Steigerung des Datenaustauschvolumens in Deutschland mit einem Faktor >100 seit 1995 hat sich die Branchensoftware auf dem Markt eindeutig positionieren müssen, um den hohen Anforderungen gerecht werden zu können. Dabei, so Herr Prof. Diaz, spielen die GAEB-Standards mit ihren XML-Spezifikationen eine so große Rolle, dass in dieser Branche niemand mehr daran vorbei kann. Interessant waren auch die Möglichkeiten über das Internet mit Google Earth und entsprechender Fachsoftware von größeren Gebäuden oder Gebäudekomplexen über eine dreidimensionale Darstellungsart exakte Mengen ermitteln zu können.

Herr Dipl.-Ing. Eckhard Vogel, Abteilungsleiter des DIN, referierte über die Auswirkungen der europäischen Normung auf die Vergabe von Bauleistungen. Der Einstieg in dieses Thema verlief über einige grundsätzliche Angaben zu Rahmenbedingungen der aktuellen europäischen Normung im Bauwesen, wobei der Schwerpunkt dieser Arbeit sicherlich im Bereich der europäischen Produktnormung und der zugehörigen nationalen Normung zur Anwendung der Bauprodukte zu sehen ist. Die Verwendung von DIN-Normen im Zusammenhang mit der VOB ergibt sich zum einen aus der Notwendigkeit die anerkannten Regeln der Technik zu berücksichtigen und zum anderen auch die Vorgabe, technische Spezifikationen zu verwenden, die an erster Stelle national umgesetzte Europäische Normen sind.

Referenten des Nachmittags:

MR Dr. Rüdiger KratzenbergRA Mark von WietersheimBD Dipl.-Ing. Reinhard PiperProf. Dr.-Ing. Joaquin DiazDipl.-Ing. Eckhard Vogel

Durch die anschließende rege Diskussion führten Herr Dipl.-Ing. Rüdiger Marquardt und Herr Dipl.-Ing. Horst-P. Schettler-Köhler. Die Referenten durften sich noch einigen Fragen aus dem Fachpublikum stellen.

Resümierend sei gesagt, dass die Veranstaltung hervorragend organisiert war, auf hohem Niveau durchgeführt wurde und in angenehmer Atmosphäre stattgefunden hat. Dies wurde von den Festteilnehmern durchweg bestätigt.

Der Dank geht an alle, die zum hervorragenden Gelingen beigetragen haben.

Im Anschluss an diese Vortragsreihe warteten Busse auf die Teilnehmer, um sie mit einer kleinen Stadtführung zum neuen Berliner Hauptbahnhof zu bringen. Bei den Führungen durch den Berliner Hauptbahnhof wurde in kleineren Gruppen v on orts- und fachkundigen Führern alles Wissenswerte über diesen riesigen Baukomplex vermittelt. Die Besucher erhielten Informationen über Architektur und Technik des Bahnhofs, verkehrliche, infrastrukturelle und städtebauliche Aspekte, sowie über Historie und Baugeschichte des Gebäudes. Dabei sorgten kleine Anekdoten für gute Unterhaltung. Zu besichtigen waren alle der Öffentlichkeit zugänglichen Bereiche des Bahnhofs.

Anschließend ging es zurück in die Räumlichkeiten des DIN, wo fleißige Hände die Räumlichkeiten in der Zwischenzeit so umgestaltet hatten, dass sie zu einem gemütlichen Abend einluden. Ein neues, sehr reichhaltiges Büffet lud zu einem leckeren Essen ein, und wer entsprechend Durst bekommen hatte, wurde auch nicht enttäuscht.

Alles in allem ein in allen Belangen gelungener und würdiger Geburtstag des STLB-Bau.

Wer sich die Fotos dieser Veranstaltung ansehen möchte findet sie hier.

Details

Start:
24.10.2006
End:
25.10.2006

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